Die Werbung der HUK-Coburg nutzt stark geschlechtertypische Symbole. Dargestellt wird eine typische, traditionelle, heterosexuelle Beziehung, in der der Mann als Beschützer und die Frau als schützenswerte, untergeordnete Person gezeigt wird. Es wird sehr deutlich mit Geschlechterstereotypen gespielt. Die Frau präsentiert auf dem Smartphone das Produkt der Versicherung, das beworben werden soll. Der Mann trägt ein Schild in der Hand mit dem Logo der HUK-Coburg. Die Frau ist leicht an das Auto neben ihm gelehnt und hält ihren Kopf leicht schräg. Der Mann hält seinen linken Arm um die Frau herum und das Schild in seiner rechten Hand vor sie. Durch die Nähe der beiden werden sie als Paar inszeniert. Der Mann nimmt hierbei mit dem Schild die typisch männliche Rolle des Beschützers ein. Damit wird die Frau gleichzeitig als untergeordnet und schützenswert dargestellt. Das Schild betont diese Botschaft zusätzlich durch die Konnotation von Ritterlichkeit, Mut und Tapferkeit, welche mit Männlichkeit verknüpft werden. Der Mann begrenzt sie damit außerdem von der Umwelt. Die Frau wird damit als sein Besitz inszeniert.
Eine weitere Unterordnung entsteht durch die Körperhaltung. Die Frau nimmt eine leicht schräge Position mit angewinkeltem Bein ein. Ihre linke Hand stützt sie auf dem Auto ab und ihr Kopf ist leicht schräg gehalten. Auf diese Weise erscheint sie kleiner als der Mann und wird so untergeordnet. Schaut man sich den Größenunterschied der beiden an, fällt auf, dass der Unterschied so gering ist, dass die Frau, würde sie aufrecht stehen, nicht kleiner wäre als der Mann. Auch das äußere Erscheinungsbild der beiden Personen ist geschlechterstereotyp gewählt. Die Frau trägt rosa, rot und weiß Töne. Ihre Haare sind auf der linken Seite hinter ihr Ohr gestrichen, sodass der Ohrring zu sehen ist. Ihre Ärmel sind hochgekrempelt und sie hat eine kurze Hose an, sodass nackte Haut zu sehen ist. Der Mann hingegen trägt lange Kleidung. Eine lange Hose, ein Shirt und dazu noch eine Jacke. Die Kleidung ist hauptsächlich in Blautönen gehalten. Eher untypisch ist, dass die Frau direkt in die Kamera guckt und der Mann einen abwesenden Blick in die Ferne zeigt. Für gewöhnlich zeichnet sich dieses Bild genau andersherum.
Autor:in: M. Rudolph