Auf dem Plakat der Postbank ist eine Frau zu sehen, die in einer Art tanzenden Bewegung an einem Flipper steht. Dies könnte darauf hinweisen, dass sie Spaß beim Spielen hat oder gerade ein Spiel gewonnen hat. Der Hintergrund des Bildes ist relativ unscharf, sodass man darauf schließen könnte, dass es sich um eine Szene in einer Bar handelt. Erst der Text macht die Betrachtenden darauf aufmerksam, dass es sich um ihren eigenen Flipper handelt. ‚Das Gefühl, am eigenen Flipper zu zocken‘.
Auffällig ist, dass die Frau bei einer Tätigkeit gezeigt wird, die eher Männern zugeordnet wird – das ‚Zocken‘. Dennoch wird durch ihr äußeres Erscheinungsbild ihre Weiblichkeit hervorgerufen, beispielsweise durch ihre Ohrringe und die langen offenen Haare. Auch die Körperhaltung der Frau ist typisch für die Darstellung von Weiblichkeit. Sie zeigt in ihrer tanzenden Bewegung eine ausgelassene Freude, die fast kindlich wirkt. In solchen ausgelassenen, emotionalen Zuständen werden Männer nur sehr selten gezeigt. Die geschlossenen Augen betonen zusätzlich, dass sie sich diesem emotionalen Moment hingibt. In dieser Werbung wird dementsprechend ‚das Gefühl‘, das auf textlicher Ebene angesprochen wird, durch die tanzenden Pose der Frau symbolisiert. `
Dieses Plakat zeigt, wie das andere Plakat der Postbank, ein eher untypisches, unkonventionelles Bild. Auf sprachlicher Ebene werden eher umgangssprachliche Worte genutzt wie das Hashtag ‚#diepasstbank‘ oder das Verb ‚zocken‘. Auf bildlicher Ebene wird eine Frau bei einer Aktivität gezeigt, die eher stereotyp männlich ist und zusätzlich ist sie fast die einzige Frau in den Werbungen der Banken und Versicherungen, die nicht dem dünnen Idealbild des weiblichen Körpers entspricht.
Autor:in: M. Rudolph