Werbeplakat der Volksbank Dresden-Bautzen eG mit dem Titel "Ein Konto, das zu mir passt."

Traumhafte Beratung

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Werbeplakat der Volksbank Dresden-Bautzen eG mit dem Titel "Ein Konto, das zu mir passt."
Werbeplakat der Volksbank mit Planimetrielinien Dresden-Bautzen eG mit dem Titel "Ein Konto, das zu mir passt."

In der Werbung der Volksbank wird eine Interaktion gezeigt, in der eine Frau und ein Mann miteinander interagieren. Der Werbetext in der oberen rechten Ecke (‚Jetzt beraten lassen!‘) lässt darauf schließen, dass es sich um eine Beratungssituation handelt. Die Frau ist im Zentrum des Bildes positioniert. Ihre schulterlangen, lockigen roten Haare sind offen und sie trägt Freizeitkleidung. Die Frau hat ein eher rundes Gesicht, ist scheinbar ungeschminkt und lächelt. Ihr Blick richtet sich auf den Mann oben rechts in der Ecke neben ihr. Die Ausrichtung des Blicks wird durch ihren leicht schräg auf ihre Hand aufgestützten Kopf zusätzlich verstärkt. Ihre Körperhaltung ist dementsprechend zu dem Mann gerichtet. Auf diese Weise lässt ihre Körperhaltung sowie ihre Mimik ihren dem Mann zugewandten Blick verträumt und bewundernd wirken. Das runde, leicht schräge Gesicht sowie ihre Latzhose und ihre lockigen Haare betonen ihre Jugendlichkeit.

Der Mann im Bild ist fast gar nicht zu sehen. Ein Teil seines Profils (Oberlippe, Auge, Nase, Stirn, Haare) sind abgebildet. Er hat dunkle Haare, trägt einen Bart und ist über der Frau positioniert, sodass es so wirkt, als sei er größer.

Der Text im Zentrum des Bildes lässt darauf schließen, dass ein Konto beworben wird, welches perfekt zu der Person passen soll, die durch die Werbung angesprochen wird (‚Ein Konto, das zu mir passt‘). Was im Text als Beziehung zwischen dem Konto und dem Kunden angesprochen wird, wird auf bildlicher Ebene als Beziehung zwischen den zwei abgebildeten Personen dargestellt, welche vermutlich Kundin und Berater darstellen sollen. Die legere Kleidung der Frau sowie ihre locker fallenden, offenen, roten Haare, die Körperhaltung und ihr Blick lassen einen Kontrast zur eigentlich abgebildeten Arbeitssituation entstehen. Die Frau schaut zu dem Mann auf und sieht ihn bewundernd an. Die Gesamtheit der aufgezählten Attribute lassen den Eindruck entstehen, die Frau flirte mit dem Mann. Dieser hingegen blickt an ihr vorbei. Damit entsteht der Eindruck, er konzentriere sich auf seine beratende Tätigkeit, während sie ihn verträumt anblickt.

Die Darstellung von Stereotypen geschieht in dieser Werbung dementsprechend auf verschiedenen Ebenen. Zum einen wird die Frau durch die oben aufgezählten Eigenschaften als weiblich, verträumt, jugendlich und den Mann bewundernd dargestellt. Außerdem erscheint die Frau dem Mann durch die Größe untergeordnet. Obwohl die Frau einen wesentlich größeren Bildanteil einnimmt, wurde der Mann so positioniert, dass er größer als sie wirkt (sie blickt zu ihm auf). Außerdem wird eine Arbeitssituation dargestellt, in der der Mann die aktiv beratende und damit sprechende Tätigkeit übernimmt und die Frau die passive zuhörende Rolle. Die hier dargestellte Unterordnung oder Hierarchisierung der Frau unter dem Mann entsteht dementsprechend durch die dargestellte Passivität und Jugendlichkeit und die damit einhergehende Bewunderung, sowie durch das gezeigte Größenverhältnis.

Autor:in: M. Rudolph