Das Bild weckt Assoziationen wie Extravaganz, Auffälligkeit, Ruhe, Reichtum, Fremdheit und Exotik. Im Vordergrund steht ein männliches Model, das den einzigen Akteur darstellt und fast zentral positioniert ist. Hinter ihm befindet sich ein silbernes Auto, das einen großen Teil der unteren Bildhälfte einnimmt. Der Bildvordergrund wird durch einen künstlichen Horizont, dem oberen Treppenabsatz, von dem Hintergrund getrennt. Ein Teil des Vordergrundes, der Kopf des Models und der Baum, welchen er hält, reichen über diese Horizontlinie hinaus, doch werden durch einen hinter dem Auto platzierten Sichtschutz gut sichtbar vom Hintergrund abgehoben und so deutlich dem Vordergrund zugeordnet.
Zu sehen sind ein Mann und ein Auto, die in einem kleinen Zen-Garten aus geharktem Sand stehen. Im Hintergrund führen breite Treppenstufen zu einem hohen, roten Gebäude mit asiatisch anmutender Fassadenverzierung. Das Modell trägt einen weißen Anzug und darüber einen offenen, rot-weißen Morgenmantel. Er hält ein weißes Tuch in seiner linken und einen Bonsaibaum in seiner rechten Hand. Hinter ihm steht ein silbernes Auto mitten in den Kreisen des Zen-Gartens, darum herum sind einige weiße Vasen und weitere Bonsaibäume zu sehen. Vor den Treppenstufen steht eine weiße Papiersichtschutzwand. Das Bild wird von der Farbe Rot dominiert, die den gesamten Boden und das Gebäude einfärbt. Das Model ist ungefähr 30 Jahre alt und hat durch seine kurzen Haare eine typische Männerfrisur. Seine Gesichtshaut ist völlig glatt. Seine Gesichtszüge sowie der leblose Ausdruck erinnern an griechische Marmorstatuen. Bei seinem Outfit handelt es sich um männliche codierte Kleidungsstücke, die aufgrund ihrer Kombination ungewöhnlich und extravagant wirken. Das helle Weiß der Kleidung steht in starkem Kontrast zu den dunklen Rottönen seines Morgenmantels. Seine Haltung entspricht durch den auf einen Stein gestellten Fuß einem Ausdruck von männlicher Dominanz, doch er trägt den Baum und das Tuch wie ein Kellner. Dadurch verkörpert der Mann sowohl die Rolle eines Besitzers als auch die eines Dieners. Obwohl er den Zuschauer:innen entgegenblickt, lässt sein emotionsloser Blick keine erkennbare Interaktion zu. Auf diese Art gleicht das Modell einem leblosen Dekorationsobjekt, das man wie eine Statue zur Gestaltung in den Garten gestellt hat. Es ist nicht erkennbar, ob er der Besitzer des Wagens ist, oder ob er und das Auto als Deko in diesen Garten gestellt wurden. Das Bild vermittelt durch die Kleidung des Mannes, den Zen-Garten und das Gebäude einen Eindruck von Asien und wirkt durch die auffällige Farbe exotisch. Der Zen-Garten kann als ein Symbol der Ruhe und Gelassenheit interpretiert werden. Durch den starken Kontrast zu dem intensiven Rotton entsteht jedoch ein starker Kontrast, der das Bild lebendig wirken lässt.
Durch den Werbetext wird klar, dass es sich um eine Reklame für eine neue Modellreihe der Mittelklasse eines prestigeträchtigen Autoherstellers handelt. Der Besitz von Fahrzeugen dieses Herstellers wird oft als Statussymbol verstanden und darauf zielt die Werbung eindeutig ab. Obwohl es sich nicht um ein Oberklasse-Modell handelt, wird durch die Kombination aus auffälligen Farben und einer künstlichen Konstellation der Eindruck großer Extravaganz erzielt. Die Szene zeigt einen sehr speziellen Geschmack, und dieser bedeutet in der Regel, dass man sich von anderen abhebt und auch die finanziellen Mittel hat, sich diesen leisten zu können. So lässt sich die gezeigte Extravaganz mit Individualität und besonderer Exotik in Verbindung bringen, die wiederum schon für sich Statussymbole darstellen. Das männliche Model wird zu einer Dekoration stilisiert, durch welche die Extravaganz und auch der vermeintliche Reichtum des Besitzers oder der Besitzerin in besonderem Maße hervorgehoben werden. Den potenziellen Kund:innen soll so illustriert werden, dass es sich bei dem Fahrzeug um etwas Besonderes handelt und sie sich von anderen Menschen durch einen ganz speziellen Geschmack abheben können.
Autor:in: S. Schulze