Werbeplakat vom Parkhotel Dresden für die Hirschgaudi

Hirschgaudi

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Werbeplakat vom Parkhotel Dresden für die Hirschgaudi
Werbeplakat mit Planimetrielinien vom Parkhotel Dresden für die Hirschgaudi

Diese Werbereklame erinnert in Bezug auf die Atmosphäre an bayrische Wirtshäuser bzw. an das Oktoberfest. Das Plakat hat einen dunkelblauen Hintergrund. Im Kindermund ist dies die Farbe der Nacht – passend für eine Abendveranstaltung. Eine weitere wichtige Farbgebung ist der goldene sich um das gesamte Plakat erstreckende Rahmen. Ein Rahmen umrandet etwas Wichtiges, es lässt die Veranstaltungsankündigung edler und gehobener erscheinen. Die Goldoptik steht für Erfolg, Wohlstand, Luxus, Wertigkeit, Qualität sowie für Eleganz. Außerdem repräsentiert sie Extravaganz und materiellen Reichtum. Der Goldton spiegelt sich ebenfalls in der Überschrift und im darunterliegenden Logo des Parkhotels Dresden wider. In der Mitte des Plakats erstreckt sich ein großes weißes Hirschgeweih in einem weißen Grundton, welches durch die Verästelung des Geweihs vielfach als Fruchtbarkeitssymbol gedeutet wird.

Im Bildvordergrund auf dem Hirschkopf platziert, ist die einzige Person auf dem Plakat zu sehen. Es handelt sich hierbei um die Zeichnung einer jungen Frau, welche an ein großes Bierfass angelehnt ist. Die Frau trägt lange blonde Haare, die zu zwei tiefen Zöpfen links und rechts zusammengebunden wurden. Diese Frisur erweckt Assoziationen an ein kleines Mädchen und wirkt dadurch kindlich. Sie hat Locken, die als Zeichen von Offenheit und einem aufregenden Charakter gedeutet werden können. Auf der einen Seite wird sie verniedlicht, auf der anderen Seite aber auch als aufregende Frau dargestellt. Ihr Gesicht wirkt stark geschminkt. Die Figur hat große Augen, eine schmale Nase, betonte Wangen und volle Lippen. Diese Eigenschaft gelten als besonders für heterosexuelle Männer. Ihr Kleid ist stark körperbetont gezeichnet. Es zeigt ihre schlanke Schulterpartie, die eng betonte Taille und durch den Schnitt des Unterrocks ein weiblich kodiertes Becken. Darunter trägt sie eine weiße Carmen-Bluse. Diese zeichnet sich durch Schulterfreiheit aus. Sie sorgt für mehr Volumen im Brustbereich, lässt den Ausschnitt üppiger wirken und vergrößert die Brust optisch. Als optimale Träger:innen einer Carmen-Bluse gelten Frauen mit schlanken Armen, schön geformten Schultern und breiten Hüften, um einen Ausgleich zum Oberkörper zu schaffen. Die dargestellte Frau erfüllt all diese Merkmale.

Die Figur auf dem Werbeplakat lüftet mit den Fingern an ihrer linken Hand vorsichtig die obere Schicht ihres Kleides, darunter zeigen sich schwarze Strumpfhalter mit schwarz durchscheinenden Strümpfen. Diese wirken sexy und versprechen dem Betrachtenden des Plakats tiefe Einblicke. Die Art von Strümpfen und ihre Farbe symbolisieren Erotik, Leidenschaft und werden heutzutage häufig zu Verführungszwecken getragen. Sie wirkt vorsichtig und geheimnisvoll. Trotz dieser erotisch kodierten Symbole hat sie ihr linkes Bein leicht über das rechte geschlagen. Diese abgeknickte Körperhaltung und das überschlagene Bein sind Zeichen von Unterordnung und -werfung. Auf der linken Seite des Plakats unten steht das Wort „Hereinspaziert“. Dies kann zweideutig verstanden werden. In Verbindung mit dem Anheben ihres Rocks könnte einerseits eine anzügliche Anspielung vermutet werden. „Hereinspaziert“ unter ihren Rock und in ihre Intimzone? In Bezug auf die Feier und in Verbindung mit dem Wort auf der rechten Seite des Werbeplakats? „Mitgefeiert“ steht andererseits in Zusammenhang mit dem Betreten des Saals des Parkhotels Dresden. Die Freizügigkeit des Körpers der abgebildeten Person und der anzügliche Slogan sprechen demnach hauptsächlich eine heterosexuelle, männliche Zielgruppe an, die sich von diesen sexuellen Andeutungen gern auf das Event einladen lassen.

Autor:in: A. Möckel

Werbeplakat mit einer Frau in Latexkleidung und dem Text "Late X"

Glänzende Erotik

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Werbeplakat mit einer Frau in Latexkleidung und dem Text "Late X"

Die erste Assoziation auf dem Werbeplakat ist Erotik, Sex und Verführung. Der schwarze Bildhintergrund schafft eine dunkle, dominante Atmosphäre. Für den Bildmittelgrund wurde eine Raumecke gewählt, welche weiße Wände mit Stuck und einen hellgrauen Laminatboden zeigt. In Zusammenhang mit dem Bildvordergrund entsteht der Eindruck, dass diese weißen Stuckwände gewählt wurden, um einen besseren Kontrast zum schwarzen Anzug des Models zu schaffen. Andererseits könnte diese stuckbesetzte Ecke gewählt worden sein, um das Flair hochwertig zu gestalten, denn Latexanzüge sind kostspielig, so dass ein edleres Flair gut zur Preisklasse des dargestellten Produktes passt.

Allein mitten im Bild steht ein weibliches Modell, das auf den ersten Blick dominant, kraftvoll und dynamisch wirkt. Ihre Beine sind jedoch leicht eingeknickt, was als Zeichen für Unsicherheit beziehungsweise Scham gedeutet werden kann. Sie trägt streng zurückgebundene, schwarze Haare, die akkurat gesteckt sind. Menschen mit schwarzen Haaren wird ein verführerisches, geheimnisvolles Wesen zugeschrieben. Die geschlossene Frisur symbolisiert Kontrolle. Ihre Haut wirkt makellos seidig. Sie trägt Lidschatten, schwarzen Lidstrich und stark betonte Wimpern. Ihr wurden Smokey-Eyes geschminkt, wodurch ein dunkler, verruchter Eindruck vermittelt wird. Er lässt den Blick sexy und leidenschaftlich wirken. Ihr fesselnder Blick wird weiterhin verstärkt. Sie hat den Kopf leicht zur Seite geneigt und präsentiert ihre Kehle, welche häufig ein Zeichen von Unsicherheit und Zurückhaltung ist. Doch durch den starren strengen und durchbohrenden Blickkontakt wird eher eine Unterwerfung der Betrachtenden versucht zu erzeugen. Aufgrund des hautengen Anzugs wird das Schlankheitsideal, das heutzutage an Frauen gestellt wird, erfüllt. Der engen Catsuits können auf viele Menschen erregend wirken, da sie jede Kurve betonen. Der Anzug des Modells hat einen Reißverschluss in der Bikinizone, um bei erregenden SM-Spielen für einen Zugang zu sorgen. Mit der Farbwahl schwarz wird Dominanz und Verführung vermittelt. Der größte Blickfang des Anzugs ist jedoch ihre Oberweite, welche fast komplett durch den Mechanteil am Oberkörper durchscheint. Die Brüste des Modells sind besonders rund und prall. Dies gilt ebenfalls für ihre Brustwarzen und Vorhöfe, welche zur Hälfte zu sehen sind. Durch die akkurate runde Form ist erkennbar, dass sie Silikonimplantate trägt. Die offensive Zurschaustellung der sekundären Geschlechtsmerkmale, spiegelt die intensive erotische Darstellung der Weiblichkeit wider. Diese große Oberweite symbolisiert jedoch nicht nur Weiblichkeit, sondern auch die aktuell dominierende Idealvorstellung von weiblichen Kurven in der Erotikbranche. Der Körper des Modells wird sexualisiert zur Schau gestellt.

Autor:in: A. Möckel

Werbeplakat der La Osteria

Doppelgängerin Monroe

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Werbeplakat der La Osteria

Die erste Assoziation beim Betrachten dieser Reklame bezieht sich auf die Erinnerung an Marilyn Monroe, die für ihr tiefes Dekolleté und die klassisch gelockte, schwungvolle, wasserstoffblonde Frisur bekannt war. Das gesamte Bild ist in Sepiatönen gehalten, in einer braun-gelben Farbgebung. Diese wird oft gewählt, um den Anblick eines Fotos angenehmer und wärmer zu gestalten. Sie kann es jedoch auch optisch altern lassen.

Das Aussehen der abgebildeten Frau ähnelt stark Marilyn Monroe, welche sich über viele Jahre den Ruf als Sexsymbol durch ihr dauerndes Bedürfnis nach Anerkennung für ihre Schönheit erarbeitet hat. Sie war für ihr aufwendiges Make-Up, ihre Kurven und ihr Sexappeal beliebt. Das Modell trägt goldblonde, schulterlange Pin-Curls und eine große Locke, welche leicht in ihre Stirn fällt. Ihre Haut wirkt ebenmäßig. Um ihre Augenpartie größer wirken zu lassen, wurde ihr Wimpernkranz dunkel und ihre Lider besonders hell betont. Der Rest ihres Gesichts wurde so konturiert, dass eine schmale Nase und hohe Wangenknochen erkennbar sind. Diese Konturen gelten als besonders anziehend auf heterosexuelle Männer. Ihre Augenbrauen sind gezupft, stark nachgeschminkt und von der Form her abgewinkelt. Ihr Gesicht wirkt dadurch sehr markant. Ihre Lippen sind stark rot geschminkt. Sie wirken leicht feucht, wodurch ein natürlicher Look zu erkennen ist. Außerdem hat sie ihren Mund geöffnet und lacht leicht. Ihre Zähne sind sichtbar. An ihrem Hals trägt sie eine Kette mit einem Kreuzanhänger. Dieser kann als Zeichen für den christlichen Glauben interpretiert werden. Frauen in Zusammenhang mit Religion werden häufig mit Frömmigkeit in Verbindung gebracht beziehungsweise mit dem Idealbild der Enthaltsamkeit. Im Kontrast dazu steht jedoch ihr tiefer Herzausschnitt, der ihre große Oberweite betont. Aufgrund der ebenfalls hellen Kontraste in diesem Bereich ist ihr Dekolleté ein Eyecatcher dieser Reklame. All diese äußerlichen Merkmale schaffen große Ähnlichkeit zum 50er Jahre Sexsymbol Marilyn Monroe.

Am unteren Rand der Werbung ist der Schriftzug „la Osteria“ zu lesen. Dieser ist in den drei Nationalfarben Italiens gestaltet. Italien ist besonders für Pizza- und Pastagerichte bekannt, demnach scheint es auf den ersten Blick irritierend, eine einer amerikanischen Sexikone ähnelnden Werbefigur zu verwenden. Viel mehr ergibt sich eine andere Verbindung, denn Marilyn Monroe steht für Attraktivität. Eine ähnlich aussehende Frau für diese Werbung abzulichten, bringt die Assoziation von Sexyness mit den abgebildeten Spaghetti in Verbindung. So steht „La Osteria“ für attraktive Gerichte und Speisen. Da es sich jedoch eigentlich um Werbung für ein Restaurant handelt und die Nudelspeise in den Hintergrund der Werbung rückt, ist hier eine sexistische Verwendung des Frauenkörpers zu erkennen.

Autor:in: A. Möckel

Werbeplakat für Kleidung mit dem Titel "Sächsy Preise"

Sächsy Preise

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Werbeplakat für Kleidung mit dem Titel "Sächsy Preise"

Als erster Eindruck von dieser Werbereklame breiten sich die Begriffe mangelnde Qualität und amateurhafte Fotografie aus.

Als einzige Person in dieser Plakatwerbung steht ein weibliches Modell im Vordergrund neben dem Schriftzug „Sächsy Preise“. Ihr Kopf ist nach unten gesunken. Damit wird Unterordnung und Unterwerfung versinnbildlicht. Trotz dessen hält sie Blickkontakt, der ein Zeichen von Dominanz und Selbstsicherheit darstellt. Unter ihrer Kopfbedeckung trägt sie braunes langes lockiges Haar, welches ihr über die Schultern fällt. Dies könnte als ein Zeichen von offener Sexualität gedeutet werden. Braunhaarige Frauen erwecken einen bodenständigen Eindruck. Ihre hellbraunen, leicht grünlichen Augen sind weder groß noch klein. Ihr Gesicht ist trotz Nahaufnahme ungeschminkt. Es liegt Betonung auf den Augen, dem Nasenrücken sowie den Wangen. Ihre Haut sieht makellos, hell und rein aus. Ihre Lippen sind schmal, durchschnittlich und unbetont.

Darüber hinaus wirkt sie durch das fehlende Make-Up sehr jung. Dies kann an ihren Grübchen, die durch das Lächeln entstanden sind, liegen, sowie an den unlackierten Fingernägeln.

Wie bereits beschrieben, hält das Modell ihre Sonnenbrille an beiden Seiten fest. Sie zieht diese weit den Nasenrücken herunter, dass sie darüber schauen kann und ihr linkes Auge erkennbar ist. Als drittes Accessoire neben Sonnenhut und Brille steht eine qualitativ minderwertig wirkende Halskette aus schwarzen Plastikperlen. Diese ist doppelt gewickelt, enganliegend am Hals und die zweite Lage reicht in V-Form ins Dekolleté hinein. Das Tragen von Schmuck gilt als ein Zeichen von Weiblichkeit. Durch den Weg der Kette wird der Fokus optisch auf das Dekolleté der jungen Frau gelenkt. Das auffällige Muster ihres T- Shirts, das auf schwarzen Untergrund weiße, rundliche Formen abbildet, hat ebenfalls einen V-Ausschnitt. Genau am tiefsten Punkt ihres Dekolletés ist an ihrem T-Shirt eine Schleife angesetzt. Dadurch wird ihr Ausschnitt erneut ins Zentrum gerückt.

Durch diese Zurschaustellung des Körperteils wird eine Sexualisierung des Modells inszeniert. Ihr Blick schließt sich diesem Eindruck an, denn sie lacht von unten die Betrachtenden verschmitzt an. Diese Art von Lächeln kann charmant, sympathisch und scharfsinnig wirken, jedoch auch Überlegenheit der anderen Person gegenüber in Bezug auf Wissen ausdrücken. In Verbindung mit dem Slogan verfügt das Modell wohl über das Wissen von „sächsy Preisen“. Es scheint, als möchte sie die gegenübergestellten Menschen verführen. Der Schriftzug „Sächsy Preise“ kann mit „sexy Preise“ in Sachsen übersetzt werden. Ihre freche, verführerische Ausstrahlung und gleichzeitig das Absenken des Kopfes als Zeichen von Unterwerfung zeigt ein Kokettieren mit Erotik und Prüderie. Das weibliche Modell wird in dieser Werbung als sexualisierter Blickfang verwendet.

Autor:in: A. Möckel

Werbeplakat von Steamy Shades

Verführerischer Lichtblick

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Werbeplakat von Steamy Shades
Werbeplakat mit Planimetrielinien von Steamy Shades

Die erste Assoziation mit diesem Werbeplakat ist das Wort geheimnisvoll. Des Weiteren wird dieses Bild mit Nacktheit, Erotik und Verführung verbunden. Um die Frau kann eine sanduhrartige Form gezogen werden, so dass verdeutlicht wird, wie schmal ihre Taille und vergrößert ihr Gesäß dargestellt werden. Ihre hervorgebeugte Körperhaltung kann als ein Zeichen von Zurückhaltung, zögernder Ängstlichkeit, Abhängigkeit und Unterordnung gedeutet werden. Die Tatsache, dass die Pose mit dem Rücken zu den betrachtenden Menschen präsentiert, kann als geschlechterkodiert eingestuft werden. Denn das Abwenden des Körpers oder Blickes gelten als Versinnbildlichungen von Unsicherheit und Scham. Es entsteht eine voyeuristische Atmosphäre durch die Perspektive von hinten. Es scheint, als überlege sie, jeden Moment den Raum nebenan zu betreten.

Das Bild ist mit hellen und dunklen Kontrasten gestaltet, welche Spannung erzeugen. Die Silhouette von Körper und Konturen kommen durch diese markanter zur Geltung. Sie zeigen ein Spiel von Licht und Schatten, d.h. von Sicherheit, Klarheit und Professionalität sowie Standhaftigkeit, Stärke und Eleganz. Diese Farbkombination erinnert an das Zusammenspiel von Gegensätzen – wie Mann und Frau. Derartige Kontraste werden meist eingesetzt, wenn etwas elegant und edel wirken soll. Die Schattenspiele stehen im ausgewerteten Bild aber auch in Verbindung zum Produktnamen „Steamy Shades“.

Unter der Schrift sind drei Verpackungen des Produktes abgebildet. Bei diesem handelt es sich um Handschellen. Auch diese sind in schwarz-weiß-Kontrasten gestaltet, so dass sie eine edle Optik innehaben. Im Hintergrund dieser sind weiße Wände mit Verzierungen in Form von Stuckleisten zu erkennen. Dieses gilt als klassisch, zeitlos und waren lange Zeit eher den gehobenen Gesellschaftsschichten und Adel vorbehalten. Als einzige Farbe auf dem Plakat wird blau eingesetzt. Dieses steht für Besonnenheit, vermittelt Vertrauen und ein Gefühl von Sicherheit.

Die abgebildete Frau hat dunkle Haare, welche lang, lockig, wild und leicht zur Seite gesteckt über ihren Rücken fallen. Diese versinnbildlichen einen offenen Umgang mit Sexualität, Verführung und Leidenschaftlich. Das Modell trägt einen Body, der in Stringform über ihren Po bis zum mittleren Rücken reicht. Diese Slipform gilt als freizügig, da er einen weiten Einblick gewährt. Ihre Beine wirken durch die Plateau- und Keilabsätze lang. Lange, schlanke, straffe Beine bei Frauen gelten als Symbol für Sexualität und Kraft. Neben ihrer „Thigh-Gap“ ist durch das einfallende Licht ebenfalls eine Andeutung der Form ihres Geschlechtsorgans durch den Slip zu erkennen. Ihre Körperhaltung können nicht nur als Zurückhaltung und Angst, den anderen Raum zu betreten, gedeutet werden, sondern auch als eine Anspielung auf eine sexuelle Position. Ihr Hinterteil wird durch diese als sexuelle Beute inszeniert. Kurz gefasst: Dieses Plakat erzielt eine eindeutige Sexualisierung des Körpers des weiblichen Modells.

Autor:in: A. Möckel

Werbeplakat von Babylon Dresden mit dem Titel "Pure Lust"

Unverhältnismäßige Lust

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Werbeplakat mit Planimetrielinien von Babylon Dresden mit dem Titel "Pure Lust"

Der erste Eindruck dieses Werbeplakates birgt die Assoziationen von Sex und Pornografie. Die abgebildete Frau wirkt wie für Männeraugen gemacht‘ und zeigt sich zu allem bereit‘. Sie ist als einzige Person auf dem Bild zu sehen, das waagerecht in zwei Hälften geteilt werden kann. Im oberen Werbebildabschnitt befindet sich die abgebildete Frau, im unteren die Schriften.

Bei genauerem Betrachten des Bildes ist auffällig, dass die Proportionen des Frauenkörpers nicht realistisch dargestellt sind. Beim Drehen des Bildes in eine senkrechte Position zeigt sich, dass der Kopf im Vergleich zum schmalen Körper sehr groß ist. Dieser nimmt mit den Haaren eine ähnliche Größe ein wie der gesamte Oberkörper. Außerdem scheint sie keine Halspartie zu besitzen. Ihr Gesäß ist der höchste Punkt an ihrem Körper und wirkt unnatürlich weit nach oben gestreckt. Währenddessen ist ihr Rücken so weit durchgedrückt, dass der Po über die Oberschenkel bis hin zu den Knien einen spitzen Winkel bildet. Ihre Beine zeigen ebenfalls Auffälligkeiten, denn ihre Unterschenkel sind fast genauso dünn wie ihre Oberschenkel und wirken, trotz Anspannung, muskellos. Das Fehlen der sichtbaren Muskulatur kann auf Weiblichkeit hinweisen, denn ausgeprägte Muskeln sind ein Zeichen von Männlichkeit. Straffe, schlanke Beine hingegen können bei Frauen als ein Symbol der Sexualität und Kraft gedeutet werden. Bei Betrachtung der Plateau-High-Heels ist kaum vorstellbar, wie sie mit diesen schmalen Beinen auf den hohen Schuhen laufen kann. Vor allem durch ihre Haltung, das Vorbeugen des gesamten Oberkörpers, minimiert sie ihre Persönlichkeit und schwächt ihre Bedeutung selbst ab. Ihre Position stellt eine sexuelle Stellung dar, wodurch sich bereits auf den ersten Blick sexuelle Inhalte ablesen lassen. Sie wird in dieser Position zur Schau gestellt und durch ihre knappe Bekleidung ist eindeutig, dass die junge Frau dafür arbeitet, die sexuellen Begierden der Kund:innen zu erregen. Sie legt den Kopf schief, wodurch Unterwerfung, Unterordnung, Demut und Liebenswürdigkeit symbolisiert wird. Weiterhin hat das Modell blondes, langes Haar, welches künstlich und stark aufgehellt scheint. Blonde Frauen werden meist weniger intelligent und von Männern leichter umwerbbar symbolisiert. Ihre Lackunterwäsche ist schwarz. Damit wird eine besondere, sexuelle Anziehungskraft ausgestrahlt. Lack als Stoff ist nicht alltagstauglich, da dieser keine atmungsaktiven Eigenschaften besitzt. Vielmehr wird er für besondere erotische Augenblicke, als Reizwäsche eingesetzt. Auf dem Bild erscheint die Kombination, welche meist so im Erotikgewerbe getragen wird, mit der Lack-Unterwäsche und den hohen Schuhen im Kontrast zu stehen zu ihrem kindlich, schmalen Körper und der Verspieltheit. Die Werbebranche nutzt dabei Überarbeitungsprogramme, dass auf den ersten Blick erkennbar ist, was dargestellt werden soll. Im Fall des Babylon Dresden wird eindeutig für die dort anwesenden Frauen geworben: Sie werden als Produkt inszeniert.

Autor:in: A. Möckel

Werbeplakat der Bar "Klax" mit einem Mann in der Mitte und vielen Frauen um ihn herum

Männerwelt

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Werbeplakat der Bar "Klax" mit einem Mann in der Mitte und vielen Frauen um ihn herum
Werbeplakat mit Planimetrielinien der Bar "Klax" mit einem Mann in der Mitte und vielen Frauen um ihn herum

Die ersten Assoziationen beim Betrachten der Werbung für den Klax-Club sind wilde Partys, Spaß, Ausgelassenheit, Freiheit und ein Abend ohne Regeln, bei dem alles möglich ist. Auf dem Plakat ist ein Mann im Mittelpunkt zu sehen, der von sechs Frauen umringt wird. Der Mann scheint Anfang 60 Jahre zu sein, hat hellblond gefärbtes Haar, trägt ein legeres langärmliges weißes Hemd, welches mit zwei Halsketten kombiniert wurde. Er wirkt dadurch lässig und cool. Zudem hat einen großen goldenen Ring am Ringfinger und einen weiteren am kleinen Finger. Mit seinem Aussehen und der Art seiner Freizeitgestaltung scheint er sich von den als typisch definierbaren Aktivitäten der Männer in seiner Altersgruppe herauszuheben. Ähnlichkeiten können zu Hugh Hefner, welcher Gründer und Chefredakteur des Playboys war, herausgestellt werden. Ihn beschrieben ebenfalls die Eigenschaften ein älterer Mann zu sein, welcher sich mit vielen deutlich jüngeren Frauen umgab. Er stand für Ruhm, Frauen, Sex, Geld und Großzügigkeit. Ein Symbol dessen ist auch der Champagner in der rechten Hand des abgebildeten Mannes. Diesen scheint er den sechs Frauen zu spendieren. Sie trinken diesen festlich, teuren Schaumwein aus Sektgläsern. Dabei gibt es für diesen Zweck Champagnergläser, um die Eleganz und den Wohlstand besonders hervorzuheben. Demnach wird er zwar nicht artgerecht konsumiert, das Ambiente des Klax-Clubs erscheint dafür jedoch nicht gehoben – und damit bodenständig und nah. Ein weiteres Zeichen für einen Club mit mittelständigem Publikum sind die Zigarillos, welche die „teurere Zigarette“ für den stilvollen Mann ist. Jedoch nicht so elitär wie eine Zigarre ist.

Durch die stehende Positionierung der Frauen um den sitzenden Mann wirkt es, als seien diese zu ihm gekommen, um mit ihm anzustoßen und zu feiern. Auf der rechten Seite befinden sich drei blondhaarige und auf der linken drei braunhaarige Frauen. Die Summe sechs scheint kein Zufall zu sein. Alle haben langes, offenes Haar, welches scheinbar ihre wilde Seite widerspiegeln soll. Durch die Wahl der Kleidung mit unterschiedlichen Facetten einer Freizügigkeit, wird eine offene Sexualität zur Schau gestellt. Alle Frauen präsentieren unterschiedliche Typen von Weiblichkeit, sodass es den Eindruck erweckt, als wären viele verschiedene, individuelle, weiblich gelesene Personen bei einem Besuch im Club zu sehen. Ebenso wird die Möglichkeit suggeriert, mit diesen leicht in Kontakt zu kommen – zumindest, wenn man spendabel ist. Es können somit unterschiedliche Rezipienten beim Betrachten des Plakates angesprochen werden. Außerdem schafft die Farbgebung im Hintergrund aus rot, gelb und orange eine warme, einladende Atmosphäre. Rot steht für Leidenschaft, Wärme und Kraft. Gelb ist ein Zeichen für Freude, Heiterkeit und Spaß. Orange ist eine Verbindung von beidem und symbolisiert Leichtigkeit, Lebensfreude, das Feiern von Festen und Kontaktfreudigkeit. Es sind lebendige Farben, die für ein sympathisches Umfeld und Sicherheit stehen. All diese Assoziationen sind bedeutend für ein Etablissement wie dem Klax-Club, welcher unvergessliche Momente in Diskretion verspricht. Das Bild repräsentiert anhand der Freizügigkeit und Vielseitigkeit der Frauen, die Verfügbarkeit von vielen verschiedenen Frauen in diesem Club. Die Frauen werden als Objekt der Begierde dargestellt und dadurch sexualisiert.

Autor:in: A. Mockel

Plakat mit einer dunkelhaarigen, jungen Frau in pinker Unterwäsche, die ihre pinke Jacke einladend offen hält.

Pinke Einladung

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Plakat mit einer dunkelhaarigen, jungen Frau in pinker Unterwäsche, die ihre pinke Jacke einladend offen hält.

Auf dem Plakat ist eine einzelne Frau zu sehen, welche allein im Bildmittelpunkt steht. Im Hintergrund ist die Inneneinrichtung des Clubs zu sehen. Auffällig ist die dezente Hintergrundbeleuchtung. Der erste Eindruck dieses Werbeplakates kann mit Nacktheit assoziiert werden. In diesem Falle eine offensive Erotik. Die abgebildete Frau zeigt sich verfügbar und fast aufdringlich, wodurch eine direkte Verbindung zum Beruf der Stripperin gezogen werden kann. Sie wirkt dadurch sexualisiert.

Die Fotografie wurde aus einer Untersicht aufgenommen, durch welche das Model mächtig und dominant wirkt. Sie steht mit geöffneten Beinen, die Hüfte leicht nach oben rechts gestreckt und mit der linken Gesichtsseite zur Kamera gedreht – ein stilisierter Ausdruck von Liebenswürdigkeit –, im Bild. Das Schieflegen des Kopfes kann als ein Zeichen von freiwilliger Unterordnung gedeutet werden, aber auch auffordernd wirken. Durch diese Kopfgeste werden ihre schmale Nase, ihr schmales Kinn und ihre großen, betonten Augen präsentiert, wodurch die Frau dem Kindchenschema unterworfen wird.

Zudem trägt sie schwarze Haare. Dies versinnbildlicht das Geheimnisvolle und erinnert an südländische Frauen. Durch den knalligen Lippenstift, der die Lippen betont, wirkt sie wie eine Art Femme fatale. Dazu trägt sie rot lackierte Nägel, die dadurch deutlich auffallen und wild wirken. Ein weiterer farblicher Akzent auf dem Werbeplakat ist ihr pinker Bikini, der den Fokus auf ihre weiblichen körperlichen Merkmale lenkt. Dabei fallen ihre runden, prallen, überdimensional wirkenden Brüste auf, welche wahrscheinlich eingearbeitete Implantate haben. Diese Art von Schönheitsoperationen sind nicht ungewöhnlich in der Erotikbranche, da der Fokus auf dem Körper der Frauen liegt. Die dicken Brüste können als Symbol für erotische Weiblichkeit gedeutet werden. Außerdem wird ihr flacher Bauch durch ihr glitzerndes Bauchnabelpiercing betont. Sie erfüllt das erotische Schönheitsideal einer schlanken und fitten, jungen Frau.

In der Werbung werden Körper von Frauen meist so gezeigt, dass deren Körper eindeutig sexuelle Inhalte zur Schau stellen, denn Sexualität hilft beim Verkauf. Durch ihre langen dunklen Haare, die pinke knappe Kleidung, die viel Haut zeigt, wird die kulturelle Vorstellung einer erotischen Frau entsprochen. Dies wird durch ihre Mimik und Gestik verstärkt. Das Bild zeigt die Objektifizierung der Frau, es repräsentiert die Sexualisierung von weiblichen Körpern. Dies geschieht ebenfalls bei der abgebildeten Reklame, denn sie zeigt sich nicht nur freizügig. Sie zeigt die Geste einer Entkleidungsszene, durch das scheinbar kunstvolle Ablegen ihrer Jacke. All diese erotischen Merkmale weisen auf eine Sexualisierung dieser Frau hin.

Autor:in: A. Möckel

Werbeplakat von Aqua Polytec Equipment GmbH

Poolparty

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Werbeplakat von Aqua Polytec Equipment GmbH
Werbeplakat mit Planimetrielinien von Aqua Polytec Equipment GmbH

Auf dem Plakat für Poolwerbung sind eine Frau sowie zwei Pools zu sehen. Das Hauptaugenmerk des Bildes liegt auf einer jungen Frau, die an einem Sommertag Spaß im Pool hat. Es erinnert an Urlaub. Die Assoziationen beziehen sich auf schöne Sommertage, tolles Wetter und eine ausgelassene, sorgenfreie Freizeitgestaltung. Das Plakat kann gedanklich in drei horizontale Bildabschnitte eingeteilt werden: links die Schriftseite; mittig die junge Frau im Pool und die rechte Seite bestehend aus zwei kleinen Bildern. Alle Abschnitte sind durch blaue Farbabstufungen gekennzeichnet, welche Assoziationen mit Wasser und Meer wecken.

In Bezug auf die Frau fällt ihr üppiges Dekolleté auf. Ihre Haare sind blond, mit denen die Eigenschaften Naivität, beschränkte Intelligenz sowie eine schnelle sexuelle Verfügbarkeit von der Gesellschaft verbunden werden können. Sie wirkt ungeschminkt und „von der Sonne geküsst“, so nennt sich der neue beliebte Make-Up-Look. Dieser wirkt weniger matt und abgepudert, sondern natürlicher. Dadurch wirkt die Haut gesund und entspannt. Ihre Wangenknochen wurden durch einen Bronzeton betont, Nasenrücken und Kinnpartie wirken schmal. Dadurch kann sie dem Kindchenschema zugeordnet werden.

Ihr Körper ist bis kurz unter die Brust zu sehen. An ihrem schmalen Hals und ihren schlanken Armen ist jedoch das Ideal der schlank, leicht trainierten Frau zu erkennen. Diese werden in Werbeszenen häufig durch Überarbeitungsprogramme jung und attraktiver dargestellt als sie es in der Realität entsprechen würde. Um den Hals trägt das Modell eine Schwimmbrille, die auf dem ersten Blick eher wie Schmuck wirkt. Denn wenn die von den Ellenbogen fallenden Tropfen betrachtet werden, wurde die Frau scheinbar fotografiert, als sie aus dem Wasser auftaucht. Demnach müsste die Brille ebenfalls tropfen. Außerdem hätte sie Abdrücke an den Augen von den Brillenrändern, sofern sie diese getragen hätte. Was auch dafür spricht, dass es sich um eine inszenierte Pose handelt, ist ihre Frisur. Diese erfüllt den sogenannten „Wet-Look“, welcher den Eindruck von nassen Haaren erzeugen soll. Dafür, dass die Frau gerade aus dem Wasser steigt, wirkt ihre Frisur sehr akkurat im „Wet- Look“ zurückgekämmt, ohne dass eine Strähne absteht. Die Frisur gehört zum aktuellen Repertoire von sexy Haarstyling.

Abschließend ist festzuhalten, dass es sich um Werbung für Schwimmbäder und Poolüberdachungen handelt. Dafür ist es nicht notwendig eine halbnackte Frau abzubilden. Der Mittelpunkt des Werbeplakates liegt aber auf ihrem Brustbereich. Die junge Frau ist proportional so groß im Vergleich mit den zwei kleinen Fotos von Produkten am Rand. Der nackte weibliche Körper belegt einen Hauptteil des Bildes, obwohl nicht für Dienstleistungen oder Pflegen zur Verschönerung von Haut oder Shape geworben wird.

Autor:in: A. Möckel

Werbeplakat der Nachtbar mit dem Titel "Täglich GoGo Dance & Strip"

Gogo Girl

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Werbeplakat der Nachtbar mit dem Titel "Täglich GoGo Dance & Strip"

Auf dem Plakat ist eine Frau auf der linken Seite abgebildet. Die restliche rechte Fläche des Plakats wird zu zwei Dritteln von einem Schriftzug eingenommen. Im Hintergrund des Schriftzugs und der Frau ist eine Bar zu erkennen in warmen rot-orange und gelben Tönen. Rot steht dabei für Leidenschaft und Kraft, Gelb für Heiterkeit und Spaß. Die Kombination beider Farben bildet Orange, welches Unbekümmertheit, Fröhlichkeit, das Feiern von Festen, Ausgelassenheit und Kontaktfreudigkeit darstellt. Außerdem ist eine Gogo-Stange im Hintergrund zu erkennen.

Im Vordergrund steht die abgebildete Frau mit dem Rücken zu den Betrachtenden. Mit ihrem Oberkörper dreht sie sich leicht zur Kamera und schaut mit dem Kopf direkt hinein. Ihre Haare trägt sie offen, leicht wellig. Sie fallen ungezähmt, als ob sie gerade mit einem Tanz fertig geworden wäre und spontan in die Kamerarichtung schauen würde. Diese Frisur steht für eine offen gelebte Sexualität. Zudem hat sie mit rot eine seltene Haarfarbe, die mit einem temperamentvollen Verhalten assoziiert wird. Halsabwärts ist ihr Rücken zu sehen, welcher schlank und trainiert wirkt. Dass das Modell als sehr fitte Frau inszeniert wird, ist auch dadurch erkennbar, dass sie einen als Apfel-Po beschreibbares Hinterteil hat, was aktuell als Idealvorstellung der Inszenierung des weiblichen Körpers entspricht. Sie präsentiert sich mit einer offenen, selbstsicheren Körperhaltung; seitlich ist ihre linke Brust zu sehen. Auffällig dabei ist vor allem ihre steife Brustwarze, die als Zeichen sexueller Erregung gelesen werden kann.

Die gezeigte offensive Nacktheit ist ein „Schlüsselreiz“, um Erotik in der Werbung zur Geltung zu bringen. Bei tiefergehender Betrachtung sticht ins Auge, dass sie mit beiden Händen ihre jeweilige Pobacke festhält. Es scheint, als haue sie sich mit flachen Hand auf den Hintern. Frauen in der Werbung sind oft dabei zu sehen, wie sie ihren eigenen Körper streicheln oder anfassen. Selbstberührung kann dabei versinnbildlichen, dass der weibliche Körper als etwas Kostbares und Empfindliches gelte. In diesem Bild scheint aber die Selbstberührung eher an eine sexuelle Erregung in Verbindung zu stehen. Durch den großen Schriftzug ist direkt erkennbar, weshalb die Frau so nackt posiert. Denn das Plakat macht Werbung für den Gogo- und Striptanzclub Klax. Viele Erotiksymbole lassen sich erkennen: das Selbstanfassen vom Gesäß, die Streckung gewisser Körperteile nach hinten. Das Modell hält den direkten Blickkontakt in die Kamera trotz ihrer umgedrehten Körperhaltung.

Autor:in: A. Möckel