Webeplakat der Allianz mit dem Titel "Sind Kinder nicht das Wertvollste?"

Das Wertvollste

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Webeplakat der Allianz mit dem Titel "Sind Kinder nicht das Wertvollste?"
Webeplakat der Allianz mit Planimetrielinien mit dem Titel "Sind Kinder nicht das Wertvollste?"

Auf dem Plakat der Allianz ist ein kleines Kind mit einem Sommerhut und einem hellen T-Shirt abgebildet. Es schaut, die Arme aufstützend, aus dem Fenster eines Autos. Das Kind ist aus der Vogelperspektive fotografiert und so guckt es zu dem:der Betrachter:in hoch. Wird das Bild ohne den Text angeschaut, könnte man dem Kind nicht direkt ein Geschlecht zuordnen. Der Text klärt die Betrachtenden dann aber über das Geschlecht auf. Es handelt sich um die vierjährige Laura. Unten links befindet sich eine ähnliche Beschreibung für das abgebildete Auto, das auch vier Jahre alt ist. Es hat einen Restwert von 15.000 € und eine Vollkaskoversicherung für ~1.400 €. Im Gegensatz hierzu ist Laura „unbezahlbar“ und hat keine Absicherung. Zusammen mit der Frage ‚sind Kinder nicht das Wertvollste?‘, werden die Betrachtenden auf einer emotionalen Ebene angesprochen. Auch der Nachsatz ‚Autos werden voll versichert, an die Absicherung der Kinder wird oftmals nicht gedacht‘, provoziert ein schlechtes Gewissen bei den Betrachtenden. Die groß geschriebene Frage ist in pinken Buchstaben geschrieben, was wiederum eine stereotyp weibliche Farbe ist. In den Fokus wird die Schutzlosigkeit des Kindes hervorgehoben. Dies ist einerseits ein Mittel, um Mädchen darzustellen. Auch auf bildlicher Ebene wird das Mädchen in einer passiven und schutzlosen Situation abgebildet. Es sitzt in einem Auto, dass es nicht fahren kann. Das Auto selbst ist ein Objekt, das der Erwachsenenwelt entspringt und über das das Kind keine Kontrolle hat. Es kann nur mitgenommen werden und hat somit selbst keine Handlungsmöglichkeiten. Auch die Vogelperspektive des Bildes stellt das Kind in einer untergeordneten, auf Schutz angewiesenen Position dar.

Die Werbung für eine Vorsorgeversicherung für Kinder stellt das Mädchen in einer passiven, schutzlosen Funktion dar. Sowohl auf bildlicher als auch auf textlicher Ebene wird dies symbolisiert. Angesprochen werden die Betrachtenden auf einer emotionalen Ebene. Diese Darstellung ist in der Werbung typisch für die Präsentation von Mädchen. Die Allianz präsentiert für die Vorsorgeversicherung für Kinder auch ein Plakat mit einem Jungen als zentrales Motiv. Hier kann ein guter Vergleich zwischen der Darstellung der Geschlechter festgestellt werden.

Autor:in: M. Rudolph