Werbeplakat an einer Haltestelle von einer älteren Frau, die geimpft wurde mit dem Titel "Wir lassen uns impfen. Aber Oma zuerst. Ärmelhoch

Komm, lass uns Omas retten

Gesundheit
Werbeplakat an einer Haltestelle von einer älteren Frau, die geimpft wurde mit dem Titel "Wir lassen uns impfen. Aber Oma zuerst. Ärmelhoch
Werbeplakat an einer Haltestelle mit Planimetrielinien zeigt eine ältere Frau, die geimpft wurde mit dem Titel "Wir lassen uns impfen. Aber Oma zuerst. Ärmelhoch

Es handelt sich hierbei um ein Plakat der Kampagne „#Ärmel hoch“ (vgl. Werbebild „Impfen auf Arabisch“) „Zusammen gegen Corona“. Das Bundesministerium für Gesundheit, das Robert-Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung starteten diese Kampagne deutschlandweit, um Menschen rund um die Corona-Schutzimpfung zu informieren und zum Impfen zu anzuregen.

Das Plakat zeigt eine alte Frau, die auf einem Pflegebett im Zimmer eines Pflegeheims sitzt. Hinter ihr befindet sich eine jüngere Frau mit einem Mund-Nasen-Schutz, die sich auf das Bett gekniet hat und sie von hinten umarmt. Die alte Frau hat ein Pflaster an ihrem linken Arm. Das Pflegebett, die Kleidung, ihre Frisur und den Gehstock zeigen zum einen das hohe Alter der geimpften Frau und zum anderen sowohl ihre Schutzbedürftigkeit als auch Lebenserfahrung. Das Pflaster am Oberarm, wie bei der älteren Frau zu sehen, ist häufig ein Zeichen für eine Impfung. Zwischen den beiden Frauen ist keine körperliche Distanz zu sehen. Es lässt sich vermuten, dass die beiden in einer engen, persönlichen Beziehung zueinanderstehen. Die Maske der Frau lässt zudem darauf schließen, dass sie sich selbst und die ältere Frau schützen möchte. Das Bett verweist auf einen sehr persönlichen Kontext. Dieser Einblick soll bei den Betrachter:innen Vertrauen und Schutzinstinkte erwecken. Auffällig ist zudem, dass die ältere Frau sich in einem familiären und häuslichen Kontext befindet. Außerdem erhalten die Betrachter:innen den Hinweis, dass es sich bei den Frauen um Erna K., Rentnerin und ihrer Schwiegertochter Astrid handelt. Auffällig ist, dass auf dem Plakat nur weibliche Personen abgebildet sind. Dies könnte unter anderem daran liegen, dass mit Weiblichkeit häufig Care und Familie verbunden wird. So wird auch auf diesem Plakat diese Frau auf der einen Seite als Fürsorgende dargestellt. Auf der anderen Seite wird die ältere Dame als Schutzbedürftige inszeniert.

Der Blick der jüngere Frau ist ausschließlich auf das Pflaster der älteren Person fokussiert. Das Lächeln der alten Frau im Vordergrund gibt ein Anzeichen dafür, dass es ihr gut geht. Hiermit scheinen mögliche Unsicherheiten reduziert zu werden.

Unter dem Plakat erhalten die Betrachter:innen die Aufforderung, die Impfreihenfolgeeinzuhalten. Der Impfstoff soll in erster Linie an ältere Menschen verteilt werden. Jüngere Menschen sollen diese bei der Terminfindung unterstützen und sich erst dann selbst impfen lassen, sobald sie an der Reihe sein. Beide Frauen agieren also als Vorbilder für ihre Altersgruppe. Die abgebildete Rentnerin soll Pflichtbewusstsein und Bescheidenheit verströmen. Außerdem werden mit älteren Personen häufig Fürsorgetätigkeiten und soziale Unterstützungsleistungen durch ihre Familienangehörige verbunden. All die genannten Assoziationen erscheinen im Rahmen der Kampagne zur Impfreihenfolge sehr nützlich.

Autor:in: S. Hübler