Bild eines Werbeplaktes mit einer jungen Frau mit Kopftuch, die sich ein Pflaster an den Oberarm hält mit dem Titel: "Impfen rettet leben. #Ärmelhoch für die Impfung"

Impfen auf arabisch

Gesundheit
Bild eines Werbeplaktes mit einer jungen Frau mit Kopftuch, die sich ein Pflaster an den Oberarm hält mit dem Titel: "Impfen rettet leben. #Ärmelhoch für die Impfung"

Es handelt sich hierbei um ein Plakat der Kampagne „#Ärmel hoch“ (vgl. Werbebild “Komm, lass uns Oma retten”). „Zusammen gegen Corona“. Das Bundesministerium für Gesundheit, das Robert-Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung initiierten die Kampagne um Menschen, rund um die Corona-Schutzimpfung deutschlandweit zu informieren und zum Impfen anzuregen.

Das Werbeplakat zeigt eine junge Frau, die ein Kopftuch und einen weißen Kittel trägt. Sie hat die Arme verschränkt und hält sich ein Pflasteran den Oberarm. Das Kopftuchist ein Symbol der Zugehörigkeit an eine islamische Glaubensgemeinschaft. Im Weiteren wird das Kopftuch oft als eine Versinnbildlichung für die Unterdrückung von Frauen interpretiert. Das Pflasteram Oberarm ist häufig ein Zeichen für eine aktuell erfolgte Impfung. Die Frau hält es sich jedoch lediglich an den Arm, was irritierend wirken kann.

In der Mitte des Plakates befindet sich ein roter Kasten. In weißer Schrift steht groß auf Arabischund darunter klein in deutscher Sprache übersetzt „Impfen rettet Leben“. Das Plakat richtet sich offensichtlich an Menschen mit Migrationshintergrund. Darunter findet sich der Hashtag „Ärmelhoch für die Impfung“. Dies steht in Widerspruch dazu, dass die Frau ihre Arme bedeckt. Im unteren Bereich des Plakates findet sich in roter Schrift der Text „Ärztin Nur H. lässt sich impfen.“ Bei dem Vornamen handelt es sich ebenfalls um einen arabischstämmigen Namen, was die Inszenierung einer Frau mit Migrationshintergrund unterstreicht. Die abgebildete Frau wird zudem als Ärztin bezeichnet.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Darstellung einer Ärztin im Zusammenhang mit der Corona-Schutzimpfung sowohl Professionalität und Kompetenzausdrücken soll als auch als ein Zeichen für Integration und Emanzipation gedeutet werden kann. Zudem stellt es ein Bekenntnis der Initiator:innen zur Religionsfreiheit, auch im beruflichen Kontext, dar.

Autor:in: S. Hübler